A14-Zubringer ist Wirtschaftspolitik von gestern – Klimaschutz bleibt auf der Strecke

Die heute zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Schwerin unterzeichnete Planungsvereinbarung für den Bau einer neuen Straße zwischen dem Industriepark „Göhrener Tannen“ in Schwerin und der Bundesautobahn A 14 kommentiert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Stadtvertretung Schwerin.

Arndt Müller, stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Umweltausschuss der Stadtvertretung:

„Wir lehnen den Bau des so genannten Autobahnzubringers aus mehreren Gründen ab. Zum einen kommt es mit dem Bau der 3 bis 4 Kilometer langen Trasse zu immensen Eingriffen in Natur und Landschaft. In großem Umfang soll Wald gerodet und Boden versiegelt werden, was aus Sicht des Klimaschutzes völlig kontraproduktiv ist.

Zum zweiten ist die Landespolitik in puncto Großgewerbegebiete völlig planlos zum Schaden der Stadt Schwerin. Vor der Landtagswahl hat Ministerpräsidentin Schwesig der Stadt Grabow ein 38 Millionen Euro-Wahlkampfgeschenk für ein neues Großgewerbegebiet ‚Gewerbepark Eldetal‘ gemacht. Und das nur 45 Kilometer von Schwerin entfernt. Für unsere Stadt wird es nun noch schwerer, die immer noch brachliegenden 200 Hektar Fläche im Industriegebiet ‚Göhrener Tannen‘ zu belegen. Jetzt eine neue Straße in die Landschaft zu schlagen ist chaotischer und klimaschädlicher Aktionismus. Eine kluge Wirtschaftspolitik sieht anders aus. Sie konzentriert sich auf wenige, aber chancenreiche Standorte.

Und drittens muss immer wieder darauf verwiesen werden, dass Schwerin dauerhaft überschuldet ist. Die Planungskosten für immer neue Straßenbauvorhaben, die Schwerin zuschießen muss, werden dringend für den Erhalt der bestehenden Infrastruktur in Schwerin gebraucht. Denn die bestehenden Straßen verrotten. Auch im Fall des jetzt geplanten A14-Zubringers müssen 200.000 Euro von Seiten der Stadt beigebracht werden. Ob es dabei bleibt, ist zweifelhaft.“

Artikel kommentieren