GRÜNE: Großgewerbegebiet Grabow bedeutet Schwächung des Wirtschaftsstandortes Schwerin

Die bündnisgrüne Stadtfraktion in Schwerin sieht in der Landesförderung für ein Großgewerbegebiet in Grabow durch die Landesregierung eine massive Schwächung der Landeshauptstadt Schwerin und kritisiert die Wirtschaftspolitik von CDU und SPD.

Arndt Müller (Stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Umweltausschuss):

„Wir haben hier in Schwerin 200 Hektar Gewerbefläche im Industriepark ‚Göhrener Tannen‘ und suchen seit Jahren händeringend nach Betrieben, die sich hier ansiedeln wollen. Und jetzt soll quasi vor unserer Haustür ein weiterer Großgewerbestandort entstehen. Das ist absurd und zeigt, wie wenig nachhaltig und klimagerecht die Wirtschaftspolitik der Landesregierung für Westmecklenburg ist. Mit dem neuen Standort schwinden die Chancen für Schwerin, neue Betriebe zu gewinnen. Die 38 Millionen Euro für Grabow sind ein klimaschädigendes Wahlkampfgeschenk ohne Sinn und Verstand.

So ist uns völlig unbegreiflich, warum in Grabow wieder über hundert Hektar Wald geschreddert werden sollen, obwohl es bisher keine entsprechenden Ansiedlungswünsche von Unternehmen gibt. Warum ein solches Gewerbegebiet als ‚grün‘ bezeichnet wird, erschließt sich uns in keiner Weise. Auch im Industriepark ‚Göhrener Tannen‘ in Schwerin mussten schon vor etlichen Jahren über 100 Hektar Wald fallen. Und die geschaffenen Flächen liegen nun zum großen Teil brach.“ 

Hintergrund:


Die Landesregierung fördert mit 38 Millionen Euro ein Großgewerbegebiet in Grabow (Landkreis Ludwigslust-Parchim), obwohl es im 45 Kilometer entfernten Schwerin noch 200 Hektar freie Gewerbefläche im Industriepark ‚Göhrener Tannen‘ gibt. Dafür sollen in Grabow über 100 Hektar Wald gerodet werden. Die Landesregierung bezeichnet das geplante Großgewerbegebiet als ‚grünes‘ Gewerbegebiet, weil es angeblich auf erneuerbare Energien und eine sparsame Flächennutzung setzt.

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